Wie gesund ist Milch wirklich?


Für Herz und Knochen
Wie gesund ist Milch wirklich?

Um die Kuhmilch ranken sich zahlreiche Mythen: Sie soll die Knochen stärken, das Herz schützen und als fettarme Variante beim Abnehmen helfen. Doch stimmt das überhaupt? Amerikanische Experten haben nachgeforscht. Hier ihre Ergebnisse:

Brauchen gesunde Knochen viel Milch?

Kalzium ist wichtig für die Knochen, und Milch enthält viel Kalzium. Kein Wunder, dass Ernährungswissenschaftler dafür plädieren, täglich reichlich Milch oder Milchprodukte wie Joghurt und Käse zu verzehren. Doch bei Erwachsenen spricht nichts dafür, dass ein hoher Milchkonsum Knochenbrüche verhindert, betonten die Forscher. Bei Kindern und Jugendlichen lässt sich die Frage weniger eindeutig klären, da sie im Wachstum sind und einen höheren Nährstoffbedarf haben. Allerdings könne der notwendige Bedarf an Nährstoffen inklusive Kalzium auch ohne Milch gedeckt werden, z. B. durch andere hochwertige Nahrungsmittel, Fleisch und einer zusätzlichen Gabe von Vitamin B12 und Vitamin D.

Unterstützt fettarme Milch das Abnehmen?

Abspeckwilligen wird immer wieder empfohlen, statt Vollmilch lieber die fettarme Variante zu trinken. Doch Studie zufolge hat fettarme Milch in Bezug auf eine Gewichtskontrolle keine Vorteile gegenüber Vollmilch. Im Gegenteil, Kinder nehmen auf lange Sicht eher zu, wenn sie fettarme statt Vollmilch trinken, so die Experten. Der Grund dafür ist jedoch unklar.

Senkt Milch den Blutdruck?

Es gibt Ernährungsstudien, in denen der Milchkonsum zu niedrigeren Blutdruckwerten führte. Ursache des blutdrucksenkenden Effekts soll der hohe Kaliumgehalt in der Milch sein. Doch die Experten halten diese Studien für fragwürdig, weil der angeblich gemessene Milcheffekt von den Nahrungsmitteln abhänge, mit denen die Milch verglichen wurde. Wird Milch statt süßer Getränke und rotem Fleisch verzehrt, ist ein blutdrucksenkender Effekt durchaus möglich. Würden statt der Milch Gemüse und Früchte zu sich genommen, hätte die Milch wohl weniger Auswirkungen auf den Blutdruck.

Ist fettarme Milch gut für den Cholesterinspiegel?

Tatsache ist, dass fettarme Milch weniger gesättigte Fettsäuren enthält als Vollmilch. Werden weniger gesättigte Fettsäuren aufgenommen, sinkt der Cholesterinspiegel und mit ihm theoretisch auch das Risiko für eine Arteriosklerose. Hierbei ist jedoch entscheidend, welche zusätzlichen Kalorien man zu sich nimmt. Werden vermehrt Kohlenhydrate konsumiert, steigen die Triglyzeride und die Entzündungsmarker im Blut an – was wiederum eine Arteriosklerose begünstigt. Der bloße Konsum von fettarmer statt „normaler“ Milch ist also nicht ausschlaggebend für die Gefäßgesundheit.

Schützt Milch das Herz?

Hier kommen verschiedene Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen, insgesamt ist weder Vollmilch noch fettarme Milch mit dem Auftreten oder Verhindern von Herzinfarkten oder Schlaganfällen verbunden. Eine verlässliche Aussage zum Herzschutz durch Milch ist deshalb nicht möglich.

Macht Milch Diabetes?

Auch zu diesem Thema geistern zahlreiche Mythen durch die Medienwelt. So soll Kuhmilch im Säuglingsalter die Entwicklung eines Typ-1-Diabetes fördern, der Verzehr von Milch im Erwachsenenalter dem Typ-2-Diabetes vorbeugen. Stichhaltig mit Studien nachgewiesen wurden diese Behauptungen bisher nicht, betonen die amerikanischen Experten. Auch hier ist deshalb keine verlässliche Aussage möglich.

Wie viel Milch soll´s denn nun sein?

Viele angebliche Vorzüge der Milch stehen damit wissenschaftlich auf recht wackeligen Beinen, betonen die Experten. Die von Ernährungswissenschaftlern häufig empfohlenen hohen Verzehrmengen an Milch lassen sich über Studien nicht begründen, schreiben die Experten in ihrem Review. Für Erwachsene reichen 0 bis 2 Portionen Milch oder Milchprodukte am Tag aus. Solange der Rest der Nahrung aus hochwertigen Lebensmitteln besteht, könnte ein höherer Milchkonsum womöglich sogar nachteilig sein. Anders sieht das aus, wenn die Qualität der zugeführten Nahrung gering ist. Hier könnte Milch eventuelle Ernährungsmängel ausgleichen, betonen die Forscher.

Quelle: Ärztezeitung

News

Keine Ohrenschmerzen nach dem Baden
Mädchen mit Schwimmbrille und Schnorchel in einem Hallenbad. Damit keine Ohrenschmerzen folgen, heißt es, die Ohren gründlich abzutrocknen.

Bade-Otitis vorbeugen

Wenn das Ohr nach dem Schwimmen plötzlich juckt und schmerzt, steckt meist eine Bade-Otitis dahinter. Die Ohrentzündung wird durch Keime im Wasser verursacht. Doch dagegen lässt sich gut vorbeugen.   mehr

Inkontinenz: Therapie statt Tabu
Inkontinenz: Therapie statt Tabu

Viele Frauen betroffen

Husten, Hüpfen oder Heben? Alltägliches genügt, damit bei einer Belastungsinkontinenz unwillkürlich Urin abgeht. Obwohl viele Frauen davon betroffen sind, ist das Thema noch immer schambehaftet.   mehr

Sonnenbrille schützt vor Augenschäden

Nahaufnahme einer Frau mit Sonnenbrille vor einem Sonnenuntergang.

Ab UV-Index von 3 aufsetzen

Ob am Strand, auf der Terrasse oder im Gebirge: Dass man in der Sonne die Haut vor UV-Strahlen schützen muss, ist inzwischen selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen Schutz vor dem UV-Licht benötigen.   mehr

Infektionsgefahr an Bord

Ehepaar sitzt am Heck auf dem Sonnendeck eines Schiffes und schaut aufs Meer.

Mit Noroviren auf Kreuzfahrt

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als eine Kreuzfahrt, sei es durch die Karibik oder in skandinavischen Gewässern. Doch leider gelangen auch immer wieder Noroviren an Bord. Wer sich damit ansteckt, verbringt meist mehr Zeit im Bett und auf der Toilette als auf dem Sonnendeck.   mehr

Nanoplastik in Wasserflaschen
Sportlerin trinkt Wasser aus einer PET-Flasche.

Gefährlicher als Mikroplastik

Plastik wird offenbar zu einem immer größeren Problem: Forschende haben in Trinkwasser aus PET-Flaschen massenweise Plastikfragmente gefunden, die noch kleiner sind als Mikroplastik – und dadurch über das Blut bis in das Gehirn eindringen könnten.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Löwen-Apotheke
Inhaber Falk Peterhänsel, Falk Peterhänsel
Telefon 0365/73 74 20
Fax 0365/73 74 25
E-Mail loewenapothekegera@web.de